Guadalajara

11 05 2011

Nachdem wir von Carmela zum Busbahnhof gefahren wurden und unser Ticket gekauft hatten bemerkte ich dass ich eine Tasche bei ihr im Auto vergessen hatte. Leider war alles das ich von ihr wusste, dass sie in ein nahegelegenes Dorf fahren wollte und in einem Cafe ihren Blog aktuallisieren wollte, dessen Adresse ich mir zuvor selbst als email geschrieben hatte. Allerdings gab es selbst fuer Angestellte in der Grayhound Busstation kein Internet sowie alle Bueros in der naeheren Umgebung bis ich schlussendlich beim 1,5Meilen entfernten Flughafen angekommen bin. Dort fand ich eine Angestellte die so nett war mir ihr Blueberry zur verfuegung zu stellen. Wer einmal versucht hat seine Emails mit einem solchen Ding zu checken weiss wie umstaendlich soetwas ist. Ich hatte gerade noch genuegend Zeit um mir den Blog aufzuschreiben und zurueck zur Bushaltestelle zu rennen, um den Bus gerade noch zu erwischen. Leider war der Bus anderer Meinung und so fuhr er bereits einige Minuten vor der geplanten Abfahrtszeit ab und ich sah ihn nur noch davonfahren. Marco wartete bereits ungeduldig auf mich und so buchten wir unser Ticket um auf den naechsten Termin an diesem Tag. So hatten wir nochmals 4h mehr in denen ich versuchte Carmela einen Komentar auf ihrem Blog zu hinterlassen. Ich war uebergluecklich als sie ploetzlich in der Wartehalle stand und ich meine Tasche wieder in Haenden hielt. Dann ging unsere Fahrt um 5:25PM los und wir erreichten die Grenzstadt Nogales um etwa 9:30PM. Das witzige war, dass wir nur von den amerikanischen Behoerden nach zu verzollender Ware gefragt wurden und nicht einmal unseren Pass bei der Einreise nach Mexico vorweisen mussten. In Nogales mussten wir dann den Bus wechseln, da Greyhound nicht in Mexico operieren. So warteten wir in einer recht verkommenen Wartehalle bis unser Anschlussbus abfahrtbereit war. Nach einer Stunde ging es weiter und wir fuhren die ganze Nacht, den gesammten Tag und nochmals eine ganze Nacht bis wir schliesslich Montag morgens in Guadalajara ankamen. Wir machten uns auf zur Touristinformation, wo wir nach etwas warten das erste mal mit einem Mexicaner englisch sprachen. Wir suchten uns ein Hostel und schliefen erste eimal den gesammten Nachmittag und den Abend. Sozusagen eine verlaengerte Siesta 🙂
Heute haben wir uns die Stadt angesehen und uns zum Palazo de Federal aufgemacht wo wir unser Visum beantragen mussten. Witzig dass man das nicht schon vor der Einreise erledigen muss. Hier wird noch viel mit Papier und Schreibmaschiene gearbeitet und unmengen von Pauspapier verschwendet. Stempel werden geklopft und man wird von einem Schalter zum anderen geschickt. Zwischendurch muss man dann wiedereinmal zur Bank und einige Pesos einzahlen und dann wieder zurueck und den eingezahlten Zahlschein vorweisen. Ach ja und um 13:00 ist Feierabend? Unter der Woche? Und die Leute die vor einem drann sind kuemmern sich nicht darum ob noch jemand wartet oder nicht, es wird geplauscht und noch ueber Gott und die Welt verhandelt bevor man sich mit viel trara verabschiedet. Auch die Kollegen die bereits etwas frueher schluss machen kommen noch vorbei und verabschieden sich waerend noch einige Kunden warten oder gerade bearbeitet werden. Beamte wie im Bilderbuch 😛
Jedenfalls muessen wir Freitags dort wieder hin und dann sehen wir ob sie unser Eilverfahren erledigt haben oder ob wir unfreiwillig bis Montag in Guadalajara verlaengern muessen.
Wir haben uns danach den Markt angesehen und es hat uns ein wenig an Vietnam errinnert. All die Produkte ueberhauefen sich und man kann auf einen Blick 2000 Paar Schuhe, unzaehlige Guertel, 50 Typen von Sombreros, jede Menge glizernder Schmuck und hoechstwarscheinlich gefaelschte Uhren bewundern. Und wenn man sich um 90 Grad dreht aendert sich die Produktpallette zu Tee, Kaffee, Chilischoten oder Fisch und Fleisch. Interessant solche Maerkte. Wir haben uns auf alle faelle wohl gefuehlt.
Was gibt es noch zu sagen ueber Mexico. Es herrscht auffaellig hohe Polizeipresenz und wenn eine Bank mal ihr Geld abholen laesst passiert das nicht so heimlich still und leise wie moeglich, nein dann stehen an jedem Eck und auf jedem Dach unzaehlige bewaffnete Beamte die schwer gepanzerte Fahrzeuge bewachen. Allerdings fuehlt man sich keinen Moment unsicher wenn man durch die Stadt laeuft. Von der Landschaft haben wir bisher noch nicht all zu viel gesehen denn wir sind mit dem Bus ziemlich schnell an allem vorbeigerauscht. Noch dazu war es oft dunkel oder wir haben versucht so gut es ging zu schlafen. Der Norden ist ziemlich trocken und Kakteen sind die haufigst vorkommende Pflanze. Also so ziemlich wie man sich das vorstellt. Der Sueden verspricht tropischer zu werden, wann es allerdings soweit sein wird weiss ich jetz noch nicht.

Wir werden auf alle faelle weiter an unserem Spanisch arbeiten und hoffentlich schon bald wieder von uns hoeren lassen.

Adios!

BushaltestelleRestaurantCathedral MetropolitanaHauserfassadenPferdekutschen

Fruchtmarktnettes Fassadenbild