Nach unserem Trak, blieben Anna, Elsa und ich noch einige Tage laenger in San Pedro. Wir machten Tagesausfluege in andere am See gelegent Ortschaften, durchstoeberten Maerkte, genossen die Aussicht auf den See oder probierten lokale Koestlichkeiten. Besonders erwaehnenswert sind an dieser Stelle aeltere Frauen, die pastel de zanahoria (Karottenkuchen), de canela, de banana… verkauften. Sie laufen mit riessigen Koerben auf dem Kopf herum und halten vor jedem Touristen an, um mit ihren herrlichen Dueften die Kundschaft zum Kauf zu verlocken. Ganz beliebt sind auch Shuttels, die in die naechtsen Ortschaften fahren und in denen sich haufenweise hungrige Kaufer befinden. Auch Hostels werden ganz gerne einmal aufgesucht, aber der Oberhammer war, als bei unserem Dorm, spaetabends, als ich bereits unter der Bettdecke lag, noch ein Kopf herein schaute um nachzufragen ob nicht noch jemand Lust auf Bananabrot haette.
In Santiago de Atitlan konnten wir jede Menge Artesantias bestaunen und wie die Frauen dort noch selbst weben. Ebenfalls interessant war der lokale Markt, an dem man Kaffee, Kakao, Blumen, Fleisch, Fruechte, Bohnen usw. in allen Farben und Formen bekam. Ich durfte mich im Tortillas machen probieren. Was bei den alten Damen so einfach ausschaut, ist aber nicht annaehernd so leicht wenn man das selbst versucht. Ratet doch mal welche Tortilla von mir ist 🙂
San Marco, ein anderer Ort am See, hat es besonders den Oekoverliebten angetan. So tummeln sich hier Yogaschulen und Biobaeckereien neben Relaxspas oder Buechereicafes. So bekommt man frisch gepresste Limonade mit frisch gepflueckter Minze, wenn man einfachen Limonensaft bestellt.
Bei einer Unterhaltung mit einem kleinen Jungen, erzaehlte mir dieser, dass wenn er gross ist, er gerne die Taue der Lanchas festbinden moechte. Als ich ihn fragte ob er denn nicht lieber Kapitaen eines grossen Schiffes waere, verneinte dieser und wies zurueck auf die Seile.
Zu einem weiteren merkwuerdigen Guatemalaphanomen: Was auch immer man in Maerkten oder Tiendas kauft, es ist grundsaetzlich guenstiger, wenn man 10 mal eine kleine Packung kauft als eine Packung die 10 mal groesser ist. So kosten 125ml einer Flasche zB 3Q aber 1l schon 30Q. Zahnpasta in kleinen Tuben kostet fuer 22ml 3,5Q und eine fuer 125ml 28Q. Eine Mueckencreme fuer 30ml 15Q und fuer 50ml 30Q. Macht auch sinn wenn man zig Male mehr Verpackung produzieren muss. Angenehm ist es allerdings fuer Reisende, denn die wollen ja keine Familienpackungen mit sich herumschleppen. Es zeigt allerdings auch wie traurig der Bildungszustand der Mehrheit der Menschen hier ist.
Von hier aus reise ich wieder alleine weiter, zuerst mal nach Antigua, wo ich meinen Sprachkurs in die zweite Runde bitte.