Antigua

9 07 2011

Bin mittlerweile in Antigua angekommen und habe hier auch schon einige Tage verbracht. Genuegend, um euch einen weiteren Artikel + nette Bilder der barocken Stadt, die einst die Hauptstadt von Guatemala war, bevor sie von einem Erdbeben erschuettert wurde, zu präsentieren. Zu ihrer Bluetezeit stand sie angeblich Mexico City oder Lima in Nichts nach. Heute beherbergt sie „nur“ noch ca. 50.000 Einwohner, von denen die Meisten sichtlich vom Tourismus leben. So gibt es nicht nur unzaehlige Hostels in der ganzen Stadt, sondern auch mehr als 40 Sprachschulen alleine im Stadtzentrum! Eine von ihnen ist mein Grund, sich hier aufzuhalten. Ich merke foermlich, dass mein Spanisch besser wird, was mich besonders freut 🙂 Allerdings musst du, Mama, keine Angst haben, dass ich es nachher besser spreche als du 😛

Zurueck zur Stadt Antigua. Es gibt unzaehlige alte Kirchenruinen, die noch von den Erdbeben zeugen. Kleine bunte Haeuser praegen das Stadtbild, die zumeist noch kleine Tiendas beherbergen, wenn sie nicht schon zu Hostels, Hotels, Internetcafes oder Reisebueros umgebaut wurden. Das Wahrzeichen der Stadt ist allerdings ein kleiner Bogen ueber der Hauptstrasse, der eine Uhr aufgesetzt hat. Rund um dieses Gebaeude sind alle teuren und hochklassigen Restaurants zu finden. Die Stadt selbst liegt neben, oder bessergesagt zwischen mehreren Vulkanen, von denen einer noch aktiv ist. Allerdings kann man derzeit nur Rauch aufsteigen sehen und keine Lava den Hang hinunterrinnen. Es gibt einen wunderschoenen Viewpoint etwas oberhalb der Stadt in einem Hang gelegen, von welchem man, bei schoenem Wetter, die Stadt und die Vulkane wunderbar betrachten kann. Wie immer ist auch hier der Markt der Mittelpunkt des lokalen Lebens. Hier findet man zum Beispiel die besten Avocados, Tomaten, Zwiebeln, Limetten und Tostadas fuer eine perfekte Guakamole 🙂

Wahrzeichen AntiguasTauben auf StormleitungBlick ueber die DaecherAutobus de GuatemalaGuatemala StoffeViewpointStrassenbildPlaza Mayor a la noche



Lago Atitlan

8 07 2011

Nach unserem Trak, blieben Anna, Elsa und ich noch einige Tage laenger in San Pedro. Wir machten Tagesausfluege in andere am See gelegent Ortschaften, durchstoeberten Maerkte, genossen die Aussicht auf den See oder probierten lokale Koestlichkeiten. Besonders erwaehnenswert sind an dieser Stelle aeltere Frauen, die pastel de zanahoria (Karottenkuchen), de canela, de banana… verkauften. Sie laufen mit riessigen Koerben auf dem Kopf herum und halten vor jedem Touristen an, um mit ihren herrlichen Dueften die Kundschaft zum Kauf zu verlocken. Ganz beliebt sind auch Shuttels, die in die naechtsen Ortschaften fahren und in denen sich haufenweise hungrige Kaufer befinden. Auch Hostels werden ganz gerne einmal aufgesucht, aber der Oberhammer war, als bei unserem Dorm, spaetabends, als ich bereits unter der Bettdecke lag, noch ein Kopf herein schaute um nachzufragen ob nicht noch jemand Lust auf Bananabrot haette.

In Santiago de Atitlan konnten wir jede Menge Artesantias bestaunen und wie die Frauen dort noch selbst weben. Ebenfalls interessant war der lokale Markt, an dem man Kaffee, Kakao, Blumen, Fleisch, Fruechte, Bohnen usw. in allen Farben und Formen bekam. Ich durfte mich im Tortillas machen probieren. Was bei den alten Damen so einfach ausschaut, ist aber nicht annaehernd so leicht wenn man das selbst versucht. Ratet doch mal welche Tortilla von mir ist 🙂

San Marco, ein anderer Ort am See, hat es besonders den Oekoverliebten angetan. So tummeln sich hier Yogaschulen und Biobaeckereien neben Relaxspas oder Buechereicafes. So bekommt man frisch gepresste Limonade mit frisch gepflueckter Minze, wenn man einfachen Limonensaft bestellt.

Bei einer Unterhaltung mit einem kleinen Jungen, erzaehlte mir dieser, dass wenn er gross ist, er gerne die Taue der Lanchas festbinden moechte. Als ich ihn fragte ob er denn nicht lieber Kapitaen eines grossen Schiffes waere, verneinte dieser und wies zurueck auf die Seile.

Zu einem weiteren merkwuerdigen Guatemalaphanomen: Was auch immer man in Maerkten oder Tiendas kauft, es ist grundsaetzlich guenstiger, wenn man 10 mal eine kleine Packung kauft als eine Packung die 10 mal groesser ist. So kosten 125ml einer Flasche zB 3Q aber 1l schon 30Q. Zahnpasta in kleinen Tuben kostet fuer 22ml 3,5Q und eine fuer 125ml 28Q. Eine Mueckencreme fuer 30ml 15Q und fuer 50ml 30Q. Macht auch sinn wenn man zig Male mehr Verpackung produzieren muss. Angenehm ist es allerdings fuer Reisende, denn die wollen ja keine Familienpackungen mit sich herumschleppen. Es zeigt allerdings auch wie traurig der Bildungszustand der Mehrheit der Menschen hier ist.

Von hier aus reise ich wieder alleine weiter, zuerst mal nach Antigua, wo ich meinen Sprachkurs in die zweite Runde bitte.

Im BusWasserkanister in San MarcoKinder badeten im Seeich probiere mich im Taccos machenWelches ist wohl meines?Bananen frisch von der PalmeDer coolste alte Herr in Santiago de Atitlanbasic Carneria in lokalem MarktYomamas Crew bei Partynacht



Hike von Xela nach San Pedro

2 07 2011

Von Antigua fuhr ich zusammen mit Elsa und Anna nach Xela, wo wir in einem gigantischen 25-Bed-Dorm (ohne Stockbetten) uebernachteten bevor es am naechsten Morgen zusammen mit der Quetzal Trekkers Non-Provit Organisation los ging nach Lago Atitlan. Fuer die 46km Strecke hatten wir 3 Tage Zeit eingeplant. Der erste Tag startete mit einigen Hoehenmetern, die ich mich mit Bauchweh hochkaempfen musste. Auf 3050m gab es dann eine kleine Trailmix Pause bevor es durch Nebel und mit Maisfeldern bedeckte Huegel auf zu unserem Lunchbrake ging. Ich genoss eine selbst gebuddelte Naturetoilet, waerend die anderen ihr Mittagsessen assen. Nach weiteren Stunden wandern, kamen wir nach ungefaehr 9 Stunden bei einer alten verlassenen Townhall an. In dieser hatten wir einen Raum fuer unsere Uebernachtung „gemietet“. Nach einer Art Sauna in einer Art Hundehuette, genannt Temazcal, schliefen wir genuesslich ein. Am naechsten Morgen ging es bereits um Sieben Uhr weiter. Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte, erwartete uns traumhafter Sonnenschein. Wir durchquerten einige kleine Doerfer und unzaehlige Bohnen-, Kartoffel- aber wiederum hauptsaechlich Maisfelder. Unser erster grosser Anstieg stand an diesem Morgen war der beruehmte Rekordhill, den einst ein daenischer Profi Crosscountryskier in neun Minunten irgendwas bestiegen hatte. Wohlgemerkt mit Rucksack, der wohl wie auch bei uns etwa 15kg gehabt haben duerfte. Wir brauchten stressige 15, bis zuegige 17 oder gemuetliche 22 Minuten. Wobei jeder von uns recht verschwitzt oben ankam. Zur Belonung gab es Ausbilck auf einen Wasserfall und einen weiteren Anstieg 🙂
Etliche Kilometer und Stunden spaeter hatten wir wieder unsere Mittagspause, die immer einen kleinen Tageshoehepunkt darstellte. Wir genossen das mitgeschleppte Essen waerend wir unseren Fuessen eine Verschnaufpause goennten. Kurz nachdem wir fertig gegessen hatte wechselte dann das schoene Wetter in stroemenden Regen. Wir packten unsere Regenausruestung aus aber selbst diese schuetzte uns nicht 100% vor der Naesse. Nach 16 ebenfalls feuchten Flussueberquerungen und vier weiteren Stunden im Regen erreichten wir Santa Clara. Dort uebernachteten wir in einem Zimmer eines sehr netten Lokals, Don Pedro. Dort konnten wir unsere Schuhe und unsere durchnaessten Sachen trocknen und uns an einem Lagerfeuer aufwaermen, was nach all der Naesse dringend noetig war. Elsa ‚gewann‘ durch den schoensten Ausrutscher auf dem schlammigen Weg die erste heisse Dusche. Man kann sich gar nicht vorstellen wie viel so ein bisschen heisses Wasser Wert sein kann, auch wenn es nicht regelmaessig und schon garnicht in gewohnter Menge aus dem Duschkopf tropft. Es kam uns vor wie ein *****Hotel 🙂  Wir schliefen frueh um am naechsten Morgen frueh aufzustehen. Genauergesagt um 3:30! Eindeutig nichts fuer langschlaefer. Es ging entlang einer Strasse und spaeter ueber einen kleinen Feldweg zum Mirador, von wo aus wir den Sonnenaufgang ueber dem Lago Atitlan geniessen wollten. Leider war es so bewoelkt, dass wir relativ wenig davon sahen. Durch Kaffeefelder und mit Blick auf die Vulkane Atitlan, San Pedro und Cerro de Oro, ging es Bergab, bis wir an unserem Ziel San Pedro de Laguna ankamen. Ziemlich gezeichnet von den Strapazen der letzten Tage aber auch gluecklich ueber eine so tolle Gemeinschaft und die vielen unvergesslichen Eindruecke die wir zusammen erleben durften verbrachten wir ein letztes Mittagessen zusammen. Ein echt unvergleichliches Erlebnis!

Lunchbreakkleines BergdorfKinder in MaisfeldAnkunft in Santa CatharinaFruehstueck in lokal Kuechekurzer Abstecher ohne Rucksack :)Trailmixunsere TrakkingcrewLago Atitlan vom Mirador aus gesehen



Lanquin

26 06 2011

Hallo allerseits,

zuersch amol a ganz herzlichs Dankeschoen, an di Karin, freut mi immer wiedr wenn i Luet vom passiven teilneh an minra HP oh mol zum aktiva gestallta bewega kann 🙂

So zurueck ins Hochdeutsch, habe mir die letzten zwei Tage Lanquin und das benachbarte Semuc Champey angesehen. Zuerst einmal ist zu erwaehnen, dass sich beide Ortschaften mittens im huegeligen Hochland von Guatemala befinden. Diese Huegel sind mit Urwald, Maisfeldern oder Kaffee-, Kakao- und Pfefferpflanzen uebersaeht. Gelegentlich sieht man ein kleines Holz- oder Wellblechhuettchen zwischendrin stehen. Elektrizitaet? Fliessend Wasser? Zu meinem Erstaunen war beides vorhanden, zumindest im Ortskern. Von meinem Hostel hatte ich eine unglaubliche Aussicht ueber das Tal, das sich vor mir erstreckte. Ich bin am naechten Tag dann nach Semuc Champey, meinem eigentlichen Ziel, diese 7h Busfahrtabstechers. Dort gibt es terrassenartige Pools in denen man Baden kann, eine nicht zu unterschatzende Hoehle, durch die ein Fluss, oder zumindest ein Bach fliesst, und man konnte sich mit einer Liane in einen ordentlichen Fluss mit nicht zu unterschaetzenden Stroehmung schwingen 🙂

Ebenfalls stand ein kleiner Hike auf dem Programm, um die gruengoldenen Pools von oben zu sehen. So wanderte ich mit einer kleinen Gruppe von Personen auf den ungefaehr 500m hoehergelegenen Aussichtspunkt. Unbeschreiblich schoen. Deswegen keine weiteren Worte mehr, Bilder!

FaherueberfahrtPublic TransportLanquinPfefferkoernerKakaoSemuc Champey vom Mirador ausSemuc Champey PoolsLokale SchokoladenverkauferAusblick



Flores

22 06 2011

Hey allerseits,

mitlerweile bin ich schon eine kleine Ewigkeit in der Stadt Flores, der Hauptstadt von Peten, dem noerdlichsten Bundesland Guatemalas. Die Stadt liegt auf einer kleinen Insel inmitten eines iduellischen Sees. Was ich so lange hier mache? Ganz einfach, ich habe meine Sprachschule endlich angefangen 🙂 (fuer di Karin, wiedr amol an Smily ;), blos fuer dr fall, dassas wiedr amol jemand vorlaesa muasch).

Neben den 4 Stunden Unterricht taeglich habe ich natuerlich noch ausreichend Freizeit die ich unteranderem damit verbringe das frisch Erlernte zu wiederholen, auf einem Pier den Blick auf den See zu geniessen, zu lesen, dem nahegelegenen Weisenhaus einen Besuch abzustatten, dort mit Kindern Fussball zu spielen oder ihnen beim schreiben lernen helfen, mich mit Einheimischen oder anderen Spachschuelern zu unterhalden, den Sonnenuntergang zu geniessen… Langweilig ist es eigentlich nie hier.

Noch zu Flores, das kleine Venedig von Guatemala hat zwar keine Wasserwege, allerdings eben so enge Gassen die meist mit Flusssteinen gepflastert sind. Es gibt ueberall kleine verwinkelte Seitengassen, die man aber nach einigen Tagen alle kennt. Die Uferpromenade ist von kleinen Gasthaeusern und Bars gesaeumt, sowie vereinzelten Hotels. Kleine Panaderias (Baeckereien), Lavanderias (Waeschereien) oder andere Tiendas (Geschaefte) verstecken sich zwischen den unzaehligen Wohnhausern die fast nie ueber zwei Geschosse hinauskommen.

Hier ‚wohne‘ ich im Hostel Los Amigos, wo ich bereist so einige Traveler wiedergetroffen habe. Allen vorweg Anna, mit der ich bereits von Campeche bis nach Tulum gereist bin. Aber auch ungefair 15 andere die ich bereits vorher einmal (die meisten in Belize) getroffen habe, sodass ich mir schon wie ein ‚Alter Hase‘ hier vorkomme. Das Hostel wird von zwei Aussreissern aus Holland gefuehrt und es erweckt so ein bisschen den Eindruck als ob man in Mitten des Jungels wohnt. So zaehlen zum Beispiel, Kaninchen, Papageien und Schildkroeten zu einigen ansaessigen Langzeitgaesten.Schulbus von GuatemalaStrasse in FloresSonnenuntergang am SeeSpanischunterrichtOrfanato Santa DomingoInnenhof des Hostels Los AmigosFeuershow am Freitagabend



Tikal

20 06 2011

Heute Morgen ging es um 4:30 los Richtung Tikal, dem Manhatten unter den Mayastaetten. Auf dem gigantischen Gelaende kann man 6 grosse Tempel, darunter die zwei groessten der gesamten Mayawelt, jede Menge Pyramiden, Opferstellen, Palaeste, Wohnhaueser sowie Sportstaetten gesichtigen. Noch dazu liegt die Staette mittens im Jungle, 37km entfernt von jedlicher Zivilisation, was auch die Tier- und Pflanzenwelt hier besonders sehenswert macht. Unteranderem sah ich hier eine Tarantula sowie andere Spinnen, verschiedenste Affenarten, Tukane, Redwood Spechte, die buntesten Schmetterlinge, die farbigsten Kaefer und Insekten und Schildkroeten. Leider blieb uns der Anblick eines Krokodiles, das dort fuer gewoehnlich auch anzutreffen ist, verwehrt. Unsere kleine Gruppe erklomm zum Teil wiederverwachsene Tempel, nachdem sie Ende des 19 Jahrhunderts bereits von Baumen befreit wurden hat sich der Jungel naemlich das Meiste wieder zurueckerobert. Von oben hat man einen wunderbaren Blick ueber die gesamten Ruinen und wenn man die besonders hohen Tempel besteigt, kommt man sogar ueber die hohe Baumkrone hinaus und kann von dort einen noch schoeneren Ausblick geniessen. Obwohl ich mittlerweile echt viele Ruinen gesehen habe, war Tikal ein ganz spezielles Erlebniss. Besonders ausgezeichnet hat die Ruinenstadt aber nicht etwa die beeindruckenden Bauten sondern vielmehr die farbenfrohe Fauna und Flora. Dies war wieder einer der Tage, die zwar schoen sind, man aber erst nach einiger Zeit ueberhaupt fassen kann, was man alles gesehen hat, da man die gesamten Eindruecke gar nicht alle „vor Ort“ verarbeiten kann.

Blick ueber die BaumkroneTempel 5Temple 4 durch den DungleRonald, ich, Anna, Ramona und Elsariessen Heuschreckekleiner gestreifter ZeitgenosseAffe hantelt sich von einem Ast zum anderenLust auf eine Runde schwimmen?Jausendiebgehoernte RaupeTukannetter Schmetterling