Nordinsel – Sarah+Sebastian

4 03 2011

Hallo ihr Lieben 🙂

Mittlerweile sind wir wieder auf der Suedinsel angekommen und schildern euch jetzt endlich unsere Erlebnisse aus dem Norden (mit den lang ersehnten Bildern natuerlich).

Wir haben nach laengerem Hin und Her das perfekte Auto fuer uns gefunden (unser treue Gefaehrte Sam) und uns dann sogleich auf die Reise von Christchurch in Richtung Nordinsel (und Mittelerde) gemacht.
Damals ahnte noch niemand, was auf die Stadt Christchurch in wenigen Tagen zukommen sollte.Wir und unser Auto..

Goose Bay (Suedinsel)

Auf unserem Weg nach Norden verbrachten wir unsere erste Nacht „auf Reisen“ auf einem kleinen, direkt am Meer liegenden Campingplatz. Unser Sam bietet naemlich genug Platz, um darin zu schlafen 🙂 Bis kurz nach 6 Uhr frueh schien der Platz herrenlos zu sein, jedoch bewies uns dann ein netter Besitzter das Gegenteil und knoepfte uns doch noch 10$ pro Person fuer die Uebernachtung ab. Das etwas Bloede daran war, dass wir kurz zuvor schon abfahren wollten und somit eine Gratis-Uebernachtung geplant hatten. Da wir uns aber unbedingt den Sonnenaufgang ansehen wollten (der direkt vor unserer Frontscheibe auftauchte) und uns ein  „freundlicher“ Campingbenutzer beim Caretaker verpfiffen hat, hat dies leider nicht ganz geklappt 😉
Doch dies hat uns nach dem wunderschoenen Sonnenaufgang natuerlich nicht die Laune verdorben und als wir dann kurz darauf noch Seerobben beim Sonnenbaden bewundern konnten, war das Ganze schon gleich wieder vergessen!

Sunrise in Goose Bay

Seerobben sonnen sich

Waitomo und Raglan

Nachdem wir mit der Faehre auf die Nordinsel uebergesetzt haben und unsere Reise dort nach Westen fortgesetzt hatten, kamen wir einen Tag spaeter in Waitomo an, wo wir die beruehmten Waitomo Caves besichtigt haben. Auf dem Weg dorthin sind wir durch die verschiedensten Landschaften gefahren. Verdorrte Wiesen, Weinbaustrassen, saftig gruene Wiesen, vorbei an Wasserfaellen und Steppenlandschaften, ganz zu schweigen von den spektakulaeren Malborough Sounds die man mit der Faehre durchquert.
Nach unserer Besichtigungstour fuhren wir noch weiter bis zum Surferparadies Raglan, an dessen schwarzem Sandstrand wir ein wenig Sonne getankt und ein paar Muscheln gesammelt haben. Aufgrund einer Harley Davidson Convention im Ort haetten wir sogar beinahe keine Unterkunft gefunden. Es gab jedoch eine kleine Farm, die uns fuer die Nacht ein Zimmer zur Verfuegung gestellt hat 🙂

Marlborough Sounds

Landschaft Marlbourouh

Tropfsteinhoehle

Sarah und ich in den Waitomo Caves

Raglan (black sand beach)

Harley Convention in Raglan

Raglan Landscape

Landscape um Wanganui

Whenuakite, Hot Water Beach und Cathedral Cove

Nach einer kleinen Irrfahrt durch und aus der Stadt Hamilton (entweder unsere Strassenkarten stimmten nicht oder wir waren schon etwas mitgenommen von der Hitze..), ging es weiter in Richtung Coromandel Peninsula. Auf dem Weg dorthin haben wir uns einen niedlichen kleinen 3m Geysir angesehen und dazu das typisch neuseelaendische Hokey Pokey Eis gegessen. Als wir uns nach einer weiteren Nacht in unserem Auto, diesmal auf einer Kuhfarm mit Campingplatz, aufmachten, um die Cathedral Cove zu besichtigen, machte uns das Erste mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Die Flut versperrte den Weg ueber die Bucht und ein Erdrutsch hatte den Weg ueber Land weggeschwaemmt, sodass wir leider nur bis auf etwa 100m hinkamen. Auch Regenschauer, Absperrungen und knietiefe Schlammpfade haben uns bis dahin nicht aufgehalten. Manch andere Touristen staunten nicht schlecht, als sie einer barfuss-laufende Sarah auf dem Track begegneten, doch als diese in den ersten Schlammloechern versanken, wurde sie von allen Seiten beneidet 😉

Hockey Pockey Icecream

Hotwater Beach

Absperrungen halten uns nicht auf

Cathedral Cove

Hahei Beach Track

Waihi

Nach den regnerischen Strandabenteuern auf der Corommandel Peninsula sind wir wieder etwas weiter nach Sueden gefahren. Genauergesagt bis nach Waihi, wo wir eine riesige Tagebau Goldmine bestaunt haben und uns anschliessend noch ins Golden Valley aufgemacht haben, in welchem die ersten Siedler bereits Bergbau betrieben. Das damals geschaeftige Gelaende aehnelt heute wieder mehr einem Jungel als einer Industriestaette, aber die Fundamente, Pfade und beeindruckenden Stollen sind erhalten geblieben und koennen noch heute besichtigt werden. Der Fluss, der sich durch das Tal schlaengelt, kann mit Hilfe mehrerer Haengebruecken ueberquert werden.

Waihi Goldmining

Hangebruecke im Golden Valley

Mt. Maunganui und Te Puke

Die naechtse Nacht verbrachten wir am beruehmten Mt. Maunganui, welcher das Wahrzeichen der Bay of Planty ist. Er ist ein etwa 250 m hoher Vulkan, der direkt am Meer liegt. Zu seinem Fusse liegt ein idyllischer kleiner Campingplatz und gleich nebenan gibt es Salzwassertermen mit heissen Quellen. Von dort ging es weiter in Richtung Te Puke, wo wir eine grosse Kiwiplantage besichtigt und erkundet haben. Die Bay of Planty (Bucht des Ueberschusses) heisst wegen ihrer ueberschuessigen Fruchtbarkeit so, denn nicht nur Kiwis sondern auch Orangen, Mandarinen, Zitronen, Nektarinen, Pfirsiche, Datteln, Avokado, Mangos, selbst Oliven und und und wachsen dort in Huelle und Fuelle. Allerdings hat man sich auf den Anbau von Kiwi spezialisiert. Uebrigens interessant zu wissen ist, dass Neuseeland nur der drittgroesste Lieferant von Kiwis ist – Italien und China haben es seit einigen Jahren ueberholt.

Tauranga zur Daemmerung

Termal Water in Mt. Maunganui

Riesenkiwi

Kiwiplantage

Waikite Valley

Nach so viel Frucht ging es fuer uns auf nach Rotorua, wo wir den dort allgegenwaertigen Schwefelgeruch allerdings nicht lange aushalten mussten, da wir nahezu in einem Zuge durch die Stadt in ein kleines Doerfchen ausserhalb gefahren sind. Zum Thema Doerfchen, es gab eine Tankstelle, ein Pub und einen Campingplatz der 4 km weiter weg lag. Wiederum haben wir hier den ganzen Abend heisse Quellen genossen, die beim Campingplatz gratis mit angeboten wurden (!). An diesem Abend haben wir uns richtig ins Zeug gelegt und uns ein riesiges Abendmenue gezaubert haben!  (siehe Bild)

ueser Znacht yammmie

Campingground mit Hotsprings in Waikite

Waitaupo

Am naechsten Morgen haben wir uns gut gestaerkt auf in den Wai-O-Tapu Termal Park gemacht, in dem man Geysire und andere schaurig aussehende Seen und Pools begutachten kann. Die einen gruen mit roten Raendern, die andern knallgelb, manche verfaerben sich je nach Wetter und ein anderer ist knallgruen! Die Farben stammen von den Mineralien, welche aus dem Untergrund geschwaemmt werden. Es war echt ein sehr beeindruckendes Erlebnis, ein solches Naturschauspiel zu sehen.

Hot Mud Pool

Waiotapu Termal Park 1

Waiotapu Termal Park 2

Geysir

Weirakai und Taupo

Ein einzigartiges Erlebnis war das Eintauchen in die Kultur der Maori, den neuseelaendischen Eingeborenen! Der Besuch in dem Maori-Village war gepraegt von Geschichte, Spass, Tanz und Essen. Wir wurden bekannt gemacht mit der traditionellen Begruessung, dem „Hongi“. Bei den Maori gibt es kein Haendeschuetteln oder Umarmen, bei ihnen beruehrt man sich mit Nase und Stirn.
Der Hoehepunkt war das typische Essen der Eingeborenen – das „Hangi“, ein Gericht aus Suesskartoffeln, Kuerbis, Mais und Fleisch (oft auch Fisch), das ohne viel Gewuerz in einem Erdloch gedaempft wird. Wir hatten auch das Vergnuegen, ein paar rituelle Taenze und Gesaenge kennen zu lernen. Alles in Allem war es ein sehr netter Abend voller neuer Eindruecke und Erfahrungen.

Per Zufall fanden wir sogar einen gratis Campingplatz direkt an den Huka Falls, bei denen der laengste Fluss Neuseelands beginnt.
Aufgrund von schlechtem Wetter am naegsten Tag, mussten wir leider unsere Plaene fuers Skydiven auf Eis legen und genossen ein paar wolkenverhangene Stunden am Lake Taupo, bevor es nach Turangi weiterging.

Hongi (Maori Begruessung)

Maori Dorf

Weirakei Trassen

Maori Krieger

Hangi (Maori Essen)

Maori Tanz

Turangi und Tongariro Crossing (Mordor)

In Turangi angekommen, bereiteten wir uns auf den Tongariro Crossing Treck vor, den wir am naechsten Tag begehen sollten. Die Wetteraussichten waren wiedereinmal grandios und so starteten wir fruehmorgens in Richtung Nationalpark. Die unwirklich scheinende Landschaft war nur das erste Anzeichen von dem, was uns noch erwarten sollte. Als wir aus der steppenartigen Gegend des Tales in die hoehergelegene Bereiche vordrangen, verdraengten erstarrte Lavabrocken allmaehlich die Vegetation und es wurde zunehmend „unheimlicher“. Man fuehlte sich warhaftig in den Film „Der Herr der Ringe“ hineinversetzt und so liess Sebastian es sich auch nicht nehmen, den „Schicksalsberg“ hinaufzuklettern, auch wenn das hiess, dass Sarah, die sich leider am Tag zuvor den Fuss verstaucht hat, ca. 2 Stunden alleine weiterwandern musste! Fuer Sebastian war es ein unglaubliches Gefuehl, auf dem Gipfel des Vulkanes zu stehen, alle umliegenden Berge zu ueberblicken und hinter sich einen so gewaltigen Krater zu haben, aus welchem noch immer Lava kommen koennte. Gottseidank blieb uns wenigstens diese Naturkatastrophe erspart 🙂 Als wir uns dann wiedergetroffen haben, Sebastian sich fuer seinen Ausflug entschuldigt hatte (da er einfach abgedampft ist…) und wir eine Jause gegessen hatten, genossen wir den Blick auf die tuerkisblauen Emerald Lakes. Einen weiteren Gebirgssee und einige Kilometer weiter kamen wir aus der steinwuestenartigen Umgebung wieder in vegetationsreichere, bis wir schlussendlich durch einen Jungel liefen. Ganze 19,4 km fuer Sarah und einige wenige mehr fuer Sebastian kamen wir wieder bei unserem Auto an. Mehr oder weniger erschoepft fuhren wir noch bis in den nahegelegenen Ort Ohakune, um genuesslich in ein weiches Bett zu fallen. Zuvor genossen wir noch einen Schluck, extra aus Oesterreich importierten, Gabriel-Schnaps. An dieser Stelle einen recht herzlichen Gruss und Dank!

Vulkan im Tongariro NP

on top!

Red Crater

Emerald Lakes

Tongariro Hochplateau

Fluss im Tongariro NP

Wellington und zurueck auf die Suedinsel

Nachdem wir ausgeschlafen waren, machten wir uns auf den Weg zurueck in den Sueden. Wir mussten noch einmal einen Uebernachtungs-Stop einlegen, da wir keine Faehre mehr fuer den anstehenden Tag bekamen. Aber nach einer Nacht in der nahegelegenen Bucht und einem kleinen Abstecher in die neuseelaendische Hauptstadt konnten wir in aller Frueh auf die Faehre und noch am Vormittag erreichten wir die Marlborough Sounds der Suedinsel, die sich bei perfektem Wetter von ihrer besten Seite praesentierten.

Kiwi-Sign

Holz-Kiwi

Interislander Ferry

Marlborough Sounds